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Samstag, 02. November 2024 Mediadaten
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Haben im Rahmen ihrer überbetrieblichen Ausbildung ein Stück Landesgartenschau gebaut: Christian Perl vom Ausbildungszentrum in Brakel-Istrup mit seinen Maurer-Azubis aus dem zweiten Lehrjahr.

Höxter (red). Zehn Maurer-Azubis haben im Rahmen ihrer überbetrieblichen Ausbildung bei der Kreishandwerkerschaft Höxter-Warburg ein Stück Landesgartenschau gebaut. Eine gute Woche lang waren die jungen Männer aus dem zweiten Lehrjahr auf der Baustelle im Weserbogen im Einsatz. Sie haben die Mitmach-Grabung für den Archäologiepark gemauert. Entstanden sind ein Brunnenring, ein Stück gepflasterte Straße und eine Kellermauer. Anschließend wird der Bereich mit Sand zugeschüttet, damit die kleinen Gartenschau-Besucher alles ausbuddeln können – ähnlich wie die Archäologen die Überreste der Stadt Corvey stellenweise freilegten, die hier tatsächlich im Boden schlummern.

„Die Lehrlinge haben mit Begeisterung mitgemacht, dieses Natursteinmauerwerk war für sie mal etwas ganz Neues“, freut sich Christian Perl vom Ausbildungszentrum in Brakel-Istrup. Er findet die Idee toll, eine Ausgrabungsstätte für Kinder zu schaffen. „Ich kann mir gut vorstellen, wie Kindergartenkinder und Schüler hier mit Feuereifer zu Werke gehen werden.“ Stadtarchäologe Ralf Mahytka lobt den Arbeitseinsatz der Auszubildenden auf der Gartenschau-Baustelle, die kurz vor der Fertigstellung ist.

Zusätzlich zu den von der Auszubildenden geschaffenen künstlichen alten Gemäuern wird es in der Mitmachbaustelle noch weiteres zu finden geben. „Zum Beispiel Scherben von Kochgeschirr, ein Stück Hufeisen, ein Teil von einem Kamm. Diese Dinge wurden mittels 3-D-Druck von der Firma NUSEC aus Beverungen angefertigt“, berichtet Archäologe Ralf Mahytka. Solche Gegenstände seien tatsächlich bei den Grabungen von Professor Hans-Georg Stephan in den 1980er Jahren im Weserbogen entdeckt worden. „Wenn man ein solches Fragment mit dem Handy scannt, sieht man im Sammelbuch der speziell dafür entwickelten App, wozu es gehört - zum Beispiel fügt sich die Scherbe in einen Krug ein.“

Die Aktionsbaustelle sei als interaktives Element Bestandteil des Archäologieparks, der den Besuchern die untergegangene Stadt vor Augen führt, die sich dort in der Erde des Weserbogens befindet. Die Stadt Corvey war eine Gründung des Klosters, bestand aber nur wenige Jahrzehnte, ehe sie 1265 zerstört wurde. Der Archäologiepark lässt einzelne Gebäude wie die große Kirche oder das Haus des Chirurgen virtuell wieder auferstehen und bedient sich dazu moderner Methoden wie Augmented Reality. Bewohnern der Stadt Corvey wie dem berühmten Chirurgen von der Weser begegnen die Gartenschau-Besucher in Hörspielen, die in Holzkuben zu hören sind. „Er hat schon im 13. Jahrhundert Star-Operationen am Auge durchgeführt“, erläutert Mahytka.

Foto: KH-HX

 

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