Höxter/Detmold (red). Kultur befördern und jungen Musikerinnen und Musikern ein Podium zu bieten haben sich die Landesgartenschau Höxter und die Hochschule für Musik Detmold gemeinsam zum Ziel gesetzt. 23 Lesungen begleiten Studierende mit verschiedenen Instrumenten im Rahmen des Kulturprogramms „Stadt Land Fluß – Luftikus“ auf der Landesgartenschau Höxter.
„Die Texte, die wir für die Lesungen ausgewählt haben, zeigen alle einen Bezug zu Garten und Landschaft auf und werden von Sprecherinnen und Sprechern des WDR gelesen. Da geht es um Tulpen und Chrysanthemen, um das leidenschaftliche Gärtnern“, sagt Brigitte LabsEhlert, Kuratorin des Kulturprogramms „Stadt Land Fluß – Luftikus“. „Wir freuen uns, dass wir Musikstudierende der Hochschule für Musik Detmold gewinnen konnten, die die Lesungen durch Musik ergänzen.“
Auch die Hochschule für Musik Detmold freut sich, dass sie als Partnerin mit ihren Studierenden beim Kulturprogramm der Landesgartenschau vertreten sein darf. „Unsere Hochschule hat in der Vergangenheit den Kontakt zu auswärtigen Veranstaltern stetig ausgebaut“, sagt Prof. Godelieve Schrama, Prorektorin für künstlerische Angelegenheiten. „Sich mit eigenen Programmen auf Bühnen außerhalb des geschützten Rahmens Hochschule zu präsentieren, ist eine wertvolle Erfahrung für unsere Studierenden, von der sie für ihr späteres Berufsleben profitieren können.“ Gemäß dem Fokus, den die Landesgartenschau auf Familien legt, sind Studierende für die Gestaltung ausgewählt worden, die auch im Bereich der Musikvermittlung Akzente gesetzt haben. Gleich zweimal tritt die junge Schweizer Flötistin Joana Quelhas auf. Neben ihrer Mitgliedschaft im Detmolder Kammerorchester gestaltet sie regelmäßig Kinderkonzerte. So ist sie Mitbegründerin des Ensembles für musikalische Märchen „Der Traumballon“, für dessen Gründung sie 2021 mit dem 2. Preis des internen Hochschulwettbewerbs „Unternehmen: Musik“ ausgezeichnet wurde.
Ebenso den Blick über den Tellerrand wagt die Sopranistin Sarah Kuppinger, die neben ihrem Doppelstudium in Gesang und Violine den Chor Vocal-Up gegründet hat. Dieser spricht insbesondere Jugendliche an, die bisher keinen Kontakt zu Musik gehabt haben. „Singen gegen Diskriminierung“ – nach diesem Motto verfolgt der Chor der Studentin das Ziel, Menschen mit verschiedenen persönlichen Hintergründen zusammenzubringen. Auch Improvisation ist gefragt. Und so setzt ein Ensemble aus der Improvisationsklasse der Hochschule von Anja Damianov zu Rudolf Borchardts „Der leidenschaftliche Gärtner“ einen spannenden Akzent. Vorstellen darf sich auch das junge Ixora Quartett, das Werke von Haydn, Brahms und Borodin zu Eva Demskis Buch „Neue Gartengeschichten“ musiziert. Neben Gitarrenmusik, die der türkische Gitarrist Ozan Coskun zu Geschichten Astrid Lindgrens beisteuert, trägt die Harfenistin Verena Wagner auf ihrer Harfe Werke von Rameau und Scarlatti vor, während die Nachtigall fröhlich in Gedichten und Erzählungen tiriliert. Ein eigenes Konzert präsentieren Studierende unter der Leitung von Claudia Runde am 08.07. auf der Hauptbühne. Runde selbst übernimmt dabei den Part der Sprecherin. Sie ist Dozentin des an der Hochschule beheimateten Studiengangs Musikvermittlung, der es sich um Ziel gesetzt hat, mit kreativen Ideen und Formaten neue Publikumsschichten zu erschließen. In der hochschuleigenen Familienkonzertreihe „Concertino Piccolino“ erprobt Runde mit den Studierenden regelmäßig solche Formate. Darin geht es darum, szenisch und musikalisch auf der Bühne zu agieren und musikalische Inhalte möglichst niederschwellig, aber trotzdem mit hohem künstlerischem Anspruch zu vermitteln. Das Publikum wird stets mit einbezogen. So auch auf der Landesgartenschau.
Wilfried Hillers „Der Josa mit der Zauberfiedel“ dürfte allen großen und kleinen Zuhörenden spätestens seit der gleichnamigen Lektüre des berühmten Kinderbuchautors Janosch ein Begriff sein. Ein Klassiker, der hier im musikalischen Gewand erscheint. Es geht um den kleinen Josa, der viel zu klein und zu schwach ist, um Köhler wie sein Vater zu werden. Was er aber kann, ist mit einer Zauberfidel Dinge größer und kleiner werden lassen. Nachdem ein Vogel ihm zahlreiche reizvolle Melodien beibringt, macht sich Josa auf den Weg zum Mond. Auf dem Weg dorthin durchlebt er viele Abenteuer und hilft Menschen mit seiner Musik, die von Studierenden der Hochschule auf der Bühne verkörpert wird. Gemäß der Handlung sollen die Darstellenden auf der Bühne verschiedene Orte durchschreiten, die Josa und Erzähler auf ihrer Reise kennenlernen.
„Wir freuen uns sehr über diese Kooperation“, sagt Landesgartenschau-Geschäftsführern Claudia Koch. „Dank der Hochschule für Musik Detmold leben in unserer Region außerordentliche musikalische Talente, die Frau Labs-Ehlert für unser Kulturprogramm ‚Stadt Land Fluß – Luftikus‘ gewinnen konnte. Das Programm bereichert die Landesgartenschau ganz besonders.“
Foto: HfM Detmold Plettenberg