Kreis Höxter (TKu). „Nachwachsend und CO2-neutral“: Immer mehr Menschen setzen auf den alternativen Heizbetrieb. Warum nicht eine Hackschnitzelheizung, die mit einem biologischen Abfallprodukt betrieben wird? Zu diesem Thema hat der Betriebshilfsdienst & Maschinenring Höxter-Warburg e.V. auf der Landesgartenschau in Höxter bei „Wir vom Land“ informiert.
Seit 2006 unterhält der Betriebshilfsdienst & Maschinenring Höxter-Warburg den Biomassehof Borlinghausen. „Bei uns werden Qualitätshackschnitzel hergestellt, die es in dieser Region nur so in Borlinghausen gibt“, erklärt der Vorsitzende Michael Waldeyer. Die Besonderheit sei der Einsatz eines Siebes, womit der Biomassehof unterschiedliche Körnungsgrößen herstellen könne, erklärt Waldeyer. Das sei wichtig, damit die Hackschnitzelheizungen einwandfreier funktionierten und weniger störanfällig seien, so Waldeyer. Moderne Heizungen dieser Art seien außerdem besonders effizient, mit Wirkungsgraden von 80 bis über 90 Prozent. Ein weiterer Vorteil finde sich in den geringen Brennstoffkosten. Hackschnitzel für die Heizung können laut Michael Waldeyer einfacher hergestellt und getrocknet werden.
Hinzu komme, dass die Hackschnitzel und das nötige Abfallholz dafür aus der Region stammen würden. „Wir haben von der Produktion bis zum Endverbraucher nur geringe Transportwege. Außerdem ist der Brennstoff deutlich günstiger als Gas, Heizöl und auch Pellets“, sagt Isabell Heising, die am Landesgartenschau-Stand zusammen mit Melanie Bendt vom Maschinenring zu dem Thema informiert haben.
Co2-neutral seien die Hackschnitzel deshalb, weil das Holz innerhalb seines Daseins mehr Co2 in Sauerstoff umgewandelt habe, als bei der Verfeuerung entstehe, weiß Isabell Heising zu berichten. Bei einer Umstellung der Heizung auf eine Hackschnitzel-Heizungsanlage könne man sogar Förderungen des Staates in Anspruch nehmen.
Heising: „Wir haben zum Nachdenken angeregt.“
Hackschnitzel sind vielseitig nutzbar: Um das zu veranschaulichen, haben die Mitarbeiterinnen vom Maschinenring unterschiedliche Hackschnitzel mit zur Landesgartenschau gebracht. Ob als Brennstoff, Fallschutz für Spielplätze, Rindenmulch-Ersatz oder zur Wegbefestigung: „Viele Besucherinnen und Besucher sind erstaunt, welch große Bandbreite dieses nachhaltigen Holzproduktes bietet und wofür es Verwendung findet“, berichtet Isabell Heising vom Biomassehof Borlinghausen, sie ergänzt: „Mit unseren Informationstagen auf der Landesgartenschau haben wir bei vielen Menschen eine Informationslücke gefüllt, aber auch zum Nachdenken angeregt“, so Heising.
Zum Hintergrund: Maschinenring Höxter-Warburg
Maschinenringe sind selbst organisierte Zusammenschlüsse von Landwirten. Durch gemeinsame Anschaffungen und gegenseitige Unterstützung soll in der Ringgemeinschaft die Betriebsführung für jeden einzelnen einfacher werden. Die Maschinenringe werden meist von einem hauptamtlichen Geschäftsführer geleitet und helfen den Mitgliedern, indem sie eine Organisationsstruktur für Gemeinschaftsprojekte bieten. Die bundesweit 260 Maschinenringe, die in zwölf Landesverbänden im BMR e.V. organisiert sind, betreuen etwa 194.000 landwirtschaftliche Betriebe.
Foto: Thomas Kube