Höxter. Mit Interesse habe ich in der letzten Zeit die Berichterstattung über die Verhandlungen zur Erweiterung/Fortführung/evtl. Einstellung des Holibri-Shuttles verfolgt.
Übel aufgestoßen ist mir im WB die Frage: Können wir uns das noch weiter leisten? Nach all der Großzügigkeit bei Verschönerung/Sanierung der Höxteraner Innenstadt und den damit verbundenen Beeinträchtigungen der Bewohner, Geschäftsleute und der Gastronomie sowie der zwar gelungenen, aber doch kostspieligen LGS 2023 und einer rückwirkenden, exorbitanten Grundsteuererhöhung, sollte auch an ein lebenswertes Wohn- und Einkaufsumfeld nach der LGS in Höxter gedacht werden.
Ich teile die Ansicht der UWG, daß eine Ausweitung des Betriebes in Zukunft nötig und wichtig ist.
Wir werden in der nächsten Zeit auf die Bevölkerung aus Höxter und den Ortschaften angewiesen sein. Und diesen sollte eine gute Erreichbarkeit der Arbeitsstellen, Geschäfte, Ärzte und Ämter auch ohne PKW ermöglicht werden.
Trotz Holibri ist das zur Zeit nur eingeschränkt oder eher nicht der Fall: Es sind nur wenige Dörfer angebunden, mit Ausnahme der Abendstunden von 18.00 bis 22.00 Uhr. Leider gibt es nur 4 Wagen in Betrieb und einen in Reserve. Die telefonische Erreichbarkeit ist zwar gegeben, aber z.B. morgens nur mit endloser Warteschleife möglich. Die App ist besser als nichts, aber relativ umständlich zu nutzen. Betriebszeit und Nichtanbindung der Dörfer sind für viele Berufstätige ein Hindernis bei der Nutzung.
Aber ein Anfang ist gemacht. Und der ist gut gelaufen.
Viele in den Ortschaften lebende Senioren ohne PKW wären für eine Fahrgelegenheit dankbar. Ich selber wohne in Höxter Kernstadt und wäre sofort bereit, bei gesichertem ÖPNV meinen PKW abzugeben. Doch bis jetzt ist man sogar in Höxter aufgeschmissen, sollte eine unvorhergesehene Situation abends/nachts eine Fahrt zum Arzt/Krankenhaus nötig machen. Daran ist der Ratsherr der CDU, Herr Leifeld, nicht unschuldig. Sein Taxiunternehmen befördert nur zu Zeiten, die auch der Holibri abdeckt. Frühmorgens und Nachts wird gar nicht gefahren sowie spätabends nur auf Vorbestellung.
Wollen wir unserer Stadt mit den reichlichen Leerständen und dem relativ eintönigen Angebot von Pizza, Döner, Brillen und Mobiltelefonen wieder Leben einhauchen, benötigen wir überall ein vielseitigeres Angebot mit guter Aufenthaltsqualität für Touristen und Bewohner. Gute Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln am Tag bis in den Abend unter Berücksichtigung aller Dörfer ist dafür unumgänglich.
Der Holibri bietet auf Sicht all diese Chancen und ist ein sehr guter Beitrag zum Klimaschutz. Daher ist jedes Geld, auch unter der Haushaltsicherung, in diesem Projekt gut angelegt.
Karin Bitterberg
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