Höxter (red). Bis Mitte des 19. Jahrhunderts war die Bebauung der Stadt Höxter auf die Grundstücke innerhalb der Stadtmauer beschränkt. Dies änderte sich 1858, als der Tischlermeister Berlage hinter dem Neuen Corveyer Tor ein Wohngebäude mit Remise und Stall errichtete. Vier Jahre später folgte an der Allee nach Corvey das nächste Wohnhaus. Im Jahr 1876 parzellierte die Stadt Höxter die sogenannten Grandgärten vor der westlichen Stadtbefestigung. Insbesondere Tagelöhner und kleine Handwerker errichteten an der Krämerstraße und am Petriwall bescheidene Fachwerkhäuser. 1890 wurde das durch den Verlust der Garnison im Jahre 1877 ins Stocken geratende Stadterweiterungsprojekt außerhalb der Stadtmauer wieder aufgenommen, nachdem Höxter 1881 wieder Garnisonstadt geworden war. Damit sollte insbesondere der aus Gärten und Äckern bestehende Bereich zwischen Rohrweg und Corveyer Allee weiter erschlossen werden (Bismarck-, Moltke- und Roonstraße).
Aufgrund des gehobenen Stils wurde mitunter von der Villenvorstadt gesprochen. Teilweise gilt dies auch für die ab 1884 beginnende Bebauung der Gartenstraße (Einige der Häuser stehen unter Denkmalschutz, andere sind längst abgerissen). Im Gegensatz dazu handelte es sich bei der 1901 begonnen Bebauung der Luisenstraße um ein gemeinnütziges Projekt für den „kleinen Mann“. Neben vielfältigen Hintergrundinformationen zu den Gebäuden und deren Bauherren stellt der Höxteraner Autor Ernst Würzburger in seinem Vortrag, bei dem auch zahlreichen Abbildungen präsentiert werden, die Erschließung weiterer neuer Straßen vor: Neben der Friedrichstraße die Bebauung Am Roten Turm, in der Friedenstraße und Am Wiehenbrink. Der Vortrag ist gebührenfrei und beginnt um 18.30 Uhr im Haus der VHS in Höxter.
Foto: Ernst Würzburger