Kreis Höxter (red). Der Immobilienmarkt im Kreis Höxter ist auf Rekordniveau: In 2018 wurden kreisweit so viele Ein- und Zweifamilienhäuser gekauft wie noch nie seit der Erfassung der Daten in den 1970er Jahren. Für Landrat Friedhelm Spieker ist diese positive Entwicklung ein Beitrag zu einer möglichen „Renaissance des ländlichen Raumes“.
„In vielen Städten ist Wohneigentum für die überwiegende Mehrheit der Menschen unerschwinglich. Zudem gibt es dort Staus auf den Straßen oder Umweltbelastungen in der Luft. Auch deshalb zieht es gerade junge Familien vermehrt auf das Land. Auch im Kreis Höxter spüren wir diese Entwicklung seit Jahren sehr deutlich“, freut sich Landrat Spieker.
Gründe hierfür seien allerdings nicht nur die vergleichsweise günstigen Preise für Baugrundstücke oder Eigenheime. „Der Kreis Höxter überzeugt auch mit seiner vielfältigen Kultur- und Naturlandschaft. Zudem haben wir eine sehr niedrige Arbeitslosenquote. Auch die Kriminalität ist im Vergleich zu urbanen Räumen glücklicherweise viel geringer“, freut er sich. Das alles mache den Kreis Höxter gerade für junge Familien attraktiv.
Der positive Trend auf dem Immobilienmarkt geht aus dem aktuellen Grundstücksmarktbericht hervor, den der Gutachterausschuss für Grundstückswerte vorgelegt hat. „Die Notare und andere beurkundende Stellen sind gesetzlich verpflichtet, Abschriften beurkundeter Kaufverträge und sonstiger den Immobilienmarkt betreffende Unterlagen dem Gutachterausschuss zu übersenden. Die Verträge werden in der Geschäftsstelle des Gutachterausschusses ausgewertet und in anonymisierter Form in einer Kaufpreissammlung erfasst. Hierdurch ist sichergestellt, dass der Gutachterausschuss über die Vorgänge auf dem Immobilienmarkt umfassend informiert ist. Auf Basis dieser Daten wurde der Grundstücksmarktbericht für den Kreis Höxter erstellt“, erläutern Johannes Leßmann und Meinolf Busse vom Gutachterausschuss für Grundstückswerte für den Kreis Höxter.
Auch der aktuelle Bericht bestätigt den Trend, dass seit 2014 im Kreis Höxter vermehrt in Sachwerte investiert wird. So wurden im Jahr 2018 insgesamt 1.839 Grundstücke und Gebäude im Wert von insgesamt 151 Millionen Euro käuflich erworben. Nach 2017 ist das der zweithöchste Geldumsatz in den letzten 20 Jahren.
Besonders stark nachgefragt waren Ein- und Zweifamilienhäuser. So wurden 2018 kreisweit 530 dieser Immobilien gekauft. „Das ist der höchste Stand seit Beginn der systematischen Erfassung von Immobilienkäufen in den 1970er Jahren“, freuen sich Johannes Leßmann und Meinolf Busse vom Gutachterausschuss.
Auch die Preise für Immobilien werden im neuen Grundstücksmarktbericht verglichen: Der Kaufpreis für ein um 1980 auf einem etwa 700 m² großen Grundstück errichtetes freistehendes Einfamilienhaus mit einer Wohnfläche von etwa 150 m² beträgt im kreisweiten Mittel 123.000 EUR. „Betrachtet man die Kauffälle getrennt nach der Lage in einer Kernstadt oder in einer Ortschaft ergibt sich für die Kernstädte ein mittlerer Preis von 157.000 EUR und für die Ortschaften von 98.000 EUR. Mit 217.000 EUR bzw. 201.000 EUR lagen die Durchschnittspreise in Warburg bzw. Bad Driburg am höchsten“, erläutern Johannes Leßmann und Meinolf Busse. „Insgesamt bleibt festzustellen, dass Immobilien im Kreis Höxter im Vergleich zu den meisten anderen Regionen im Land Nordrhein-Westfalen relativ günstig erworben werden können.“
Weitere Informationen unter anderem zu der Preissituation von Baugrundstücken oder Ackerflächen sowie den kompletten Grundstücksmarktbericht zum Download gibt es auf der Homepage des Kreises Höxter unter www.kreis-hoexter.de/3629
Foto: Kreis Höxter