Willebadessen/Bad Driburg (red). Fünf Prozent aller Beschäftigten trinken problematisch, und ihr Konsumverhalten führte bereits zu Problemen am Arbeitsplatz. Weitere fünf Prozent der Arbeitnehmer sind bereits alkoholabhängig. Nach Untersuchungen der Weltgesundheitsorganisation WHO spielen Alkohol und Medikamente bei jedem fünften Arbeitsunfall eine Rolle, andere Studien führen sogar 25 bis 30 Prozent aller Arbeits- und Wegeunfälle auf Alkoholkonsum zurück. Jede sechste Kündigung wird aufgrund von Alkohol ausgesprochen. Jährlich sterben 74.000 Mitbürger vorzeitig an den direkten Folgen des Alkoholmissbrauchs. Grund genug für den SELBST.HILFE.SUCHT. e.V. Willebadessen seine nunmehr bereits sechste öffentliche Info- und Arbeitstagung im Rahmen der bundesweiten Aktionswoche Alkohol 2019 unter das Schwerpunktthema „Alkohol am Arbeitsplatz“ zu stellen.
Die Veranstaltung findet am 18. Mai 2019, 14 bis 18 Uhr, im großen Vortragssaal der Knappschafts-Klinik in Bad Driburg statt. Sie steht unter der Schirmherrschaft des heimischen CDU-Landtagsabgeordneten Matthias Goeken aus Bad Driburg. Heike Nordick übernimmt mit ihrem Einführungsvortrag „Wenn der Kollege trinkt – Persönliche und gesellschaftliche Folgen von Alkohol bei der Arbeit“ den Auftakt der Tagung. Die Ergotherapeutin und Fachkraft für Betriebliches Gesundheitsmanagement aus Lohmar bei Köln hat ein Modul und Workshops für die Suchtprävention der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung DGUV (früher BG) entwickelt und arbeitet seit 2017 als Trainerin für betriebliche Suchtprävention. Das sich nach einer Kaffeepause anschließende Podiumsgespräch steht unter ausdrücklich erwünschter Beteiligung der Tagungsgäste unter der Überschrift „Jobkiller Alkohol – Vorbeugen, Erkennen, Behandeln“.
Als sachkundige Gesprächsteilnehmer stehen Rede und Antwort: Otto Fehr, Diözesanvorsitzender des Selbsthilfeverbandes Kreuzbund für das Hochstift Paderborn aus Dortmund; Markus Wesselovsky, Suchtbeauftragter des Betriebsrates der Benteler Automobiltechnik am Standort Paderborn; Sabrina Jesinghausen, Sozialarbeiterin/Sozialpädagogin bei INTEG in Bad Driburg, einem Betrieb mit 700 Mitarbeitern, davon 400 mit Behinderung; sowie Harry Hellweg als Betroffener und Leiter der Selbsthilfegruppe Sucht im Freundeskreis für Suchtkrankenhilfe in Steinheim. Die Tagungsleitung und Moderation hat der Vereinsvorsitzende Wolfgang Laudage, Redakteur i.R., aus Warburg.