Höxter (red). In diesem Jahr blickt der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge auf seine 100-jährige Geschichte zurück. Deshalb ist im Foyer des Kreishauses in Höxter die Ausstellung „Europa, der Krieg und ich“ zu sehen, die einen guten Einblick in die Arbeit des Volksbundes bietet. Gegründet im Dezember 1919 als privater Verein zur Pflege der Soldatengräber des Ersten Weltkrieges, übernahm er im Laufe des 20. Jahrhunderts zunächst die Aufgabe, sich um die Gräber der deutschen gefallenen Soldaten und um die Betreuung der Angehörigen zu kümmern. Er hat das Gefallenengedenken nach den beiden Weltkriegen maßgeblich geprägt und den Wandel der deutschen Erinnerungskultur mitgestaltet. Heute umfasst Kriegsgräberfürsorge die Pflege der Gräber aller Toten von Krieg und Gewaltherrschaft, das öffentliche Gedenken und Mahnen für den Frieden. Ein besonders wichtiges Anliegen ist dem Volksbund die Jugend-, Schul- und Bildungsarbeit, die zum Ziel hat, Friedensfähigkeit und Verständigungsbereitschaft zu fördern.
Die Ausstellung spannt den weiten Bogen vom Beginn der Kriegsgräberfürsorge in Europa im späten 19. Jahrhundert, über die konkreten Aufgaben, die aus dem massenhaften Sterben in den beiden Weltkriegen erwuchsen, hin zu der „Versöhnung über den Gräbern“ und den heutigen ersten Ansätzen gemeinsamen europäischen Gedenkens. Sie macht deutlich, dass Krieg kein weit entferntes Phänomen ist, sondern sehr rasch real werden kann. Jede Besucherin, jeder Besucher ist vor die ganz persönlichen Fragen gestellt: Was kann ich tun für meine und die kommenden Generationen? Wie kann ich beitragen für ein friedliches Zusammenleben? „Frieden braucht Mut“, darauf will der Volksbund im 100. Jahr seines Bestehens hinweisen – auch und ganz besonders mit dieser Ausstellung. Sie ist noch bis zum 27. Juni während der Öffnungszeiten im Foyer des Kreishauses in Höxter zu sehen. Ausführliche Informationen gibt es im Internet unter www.kreis-hoexter.de/3753.
Foto: Kreis Höxter