Höxter/Brakel (red). Sie besuchen Patienten in den Zimmern, setzen sich neben das Bett, hören ihnen zu. "Es ist ein schönes Gefühl zu wissen, dass wir den Menschen etwas Gutes tun und ihnen in schweren Momenten zur Seite stehen können", sagt Marlis Leistner aus Brakel. Die 76-Jährige ist eine von acht Grünen Damen im St. Vincenz Hospital – und das seit 40 Jahren.
Vertrauen zu den Patienten aufbauen
Zwei Mal in der Woche geht Leistner mit einem Bücherwagen über die Stationen. Dabei gehe es aber nicht nur darum, die Patienten mit Lektüre zu versorgen. "Wir versuchen, Nähe zu schaffen und vor allem Vertrauen zu den Menschen aufzubauen", sagt sie, "aber natürlich gelingt uns das nicht immer. Es kommt immer mal wieder vor, dass die Patienten nicht mit uns reden möchten." Dann werde vor allem Fingerspitzengefühl benötigt. Was Marlis Leistner besonders an ihrem ehrenamtlichen Job im St. Vincenz Hospital liebt? "Dass ich so viele individuelle Menschen kennenlernen darf", sagt die Brakelerin, die seit 40 Jahren zum Team der Grünen Damen gehört.
Besonders häufig zum Einsatz kommen die Grünen Damen übrigens in der Klinik für Unfallchirurgie. "Dorthin kommen die meisten Patienten hin, ohne sich darauf vorbereiten zu können. In der Regel haben sie auch nicht das Nötigste bei sich. Dann sind die Grünen Damen gefordert, die fehlenden Dinge zu besorgen", beschreibt Marlis Leistner einen weiteren Teil ihrer Arbeit im Krankenhaus. Für KHWE-Geschäftsführer Christian Jostes seien die Grünen Damen unverzichtbar für das Leben im Krankenhaus. Jostes: "Wir sind für jede sorgende Hand und Hilfe dankbar. Das Engagement der Frauen ist fantastisch."
Neue Mitstreiter dringend gesucht
Die Grünen Damen sind zwar ein starkes Team, sind aber ständig auf der Suche nach Nachwuchs. Frauen oder auch Männer für diese ehrenamtliche Tätigkeit gewinnen zu können, werde laut Grüne-Damen-Sprecherin Schwester Baptista Kerkhoff immer schwieriger. "Viele Rentner sind heutzutage weiterhin beruflich tätig oder kümmern sich um die Enkelkinder", sagt Schwester Baptista. Warum es sich lohnt, Mitglied bei den Grünen Damen zu werden? "Die Freude darüber, dass wir für kranke Menschen da sein können und dabei die Zufriedenheit und Dankbarkeit der Patienten, der Mitarbeiter und der Geschäftsführung erleben, gibt allen viel Kraft", sagt sie.
Wer sich vorstellen kann, bei den Grünen Damen mitzumachen, oder mehr über die ehrenamtliche Tätigkeit erfahren möchte, kann sich mit Schwester Baptista Kerkhoff in Verbindung setzen unter Telefon 05272/60 32 23 oder per E-Mail unter
Rotary-Club Höxter unterstützt Engagement
Unterstützt wurden die ehrenamtlichen Frauen jetzt vom Rotary-Club Höxter. "Ihre ehrenamtlichen Tätigkeiten in Krankenhäusern sind unentbehrlich", sagt Dr. Ghafar Rahim und überreicht der Grünen-Damen-Sprecherin Schwester Baptista Kerkhoff einen symbolischen Spendenscheck in Höhe von 731,20 Euro. "Gerne möchten wir auch im Namen von Landrat Friedhelm Spieker ihr ständiges Engagement mit einer kleinen Spende würdigen und unterstützen." Das Geld stammt aus einer Weihnachtsaktion. Vize-Präsident Dr. Rahim, der mehr als 40 Jahre lang als Chirurg tätig war, übernimmt im Sommer den Rotary-Club-Vorsitz als Nachfolger von Friedhelm Spieker.
Foto: KHWE