Höxter (red). Seit dem 16. März sind aufgrund der Corona-Krise im ganzen Land die Kitas geschlossen. Voraussichtlich für mehrere Wochen. Aber auch für die Erzieherinnen und Erzieher haben die Maßnahmen erhebliche Konsequenzen, denn sie müssen sicherstellen, dass eine Notbetreuung für Kinder aufrechterhalten wird, deren Eltern in systemrelevanten Berufen arbeiten.
Andrea Lammert leitet seit 2008 die Kita „Rappelkiste“ neben dem St. Ansgar Krankenhaus in Höxter: „Normalerweise betreuen wir in unserer Elterninitiative 34 Kinder. Momentan sind es in der Notbetreuung täglich drei bis sechs Kinder im Alter zwischen zwei und sechs Jahren. Die Eltern dieser Kinder arbeiten alle in Pflege – oder Medizinberufen, beziehungsweise in anderen systemrelevanten Berufen."
Da diese gerade auch beruflich unter extremer Anspannung stehen, sei es besonders wichtig, den Kindern, die man nun betreue, so viel Alltag wie möglich zu bieten und daher sei es gut, dass sie in ihrem vertrauten Umfeld betreut würden, von ihren vertrauten Erziehern.
„Zeitlich können wir die Betreuung mit dem empfohlenen Personal, also einem Minimum an Erzieherinnen stemmen und dann nach Tagen wieder durch rotieren. Zum Glück darf auch unsere Köchin weiter eingesetzt werden und die Verpflegung für die Kinder sicherstellen. Alle anderen Kollegen sind im Homeoffice, somit aber auch gleichzeitig in Rufbereitschaft, falls jemand krankheitsbedingt ausfällt.Aber wir denken natürlich in dieser schwierigen Phase auch an alle Kinder und Eltern, die die Betreuung zurzeit selbst stemmen. Ihnen gilt ebenso ein ganz besonderer Dank!", so Lammert.
Um den Kontakt zu den Kindern zu Hause aufrechtzuerhalten, hat Andrea Lammert sich mit ihrem Team gemeinsam viele kreative Ideen überlegt.
„Das aneinander Denken und Füreinanderdasein“, muss in dieser besonderen Situation eben anders gelebt werden und so bekommen die Eltern Post mit Basteltipps, Fingerspielen, unseren Tischgebeten und immer wieder werden kleine Videos gedreht, bei denen die Kinder den Stimmen der Erzieher lauschen können! „So sind wir uns momentan so nah wie möglich“, berichtet mit einem Lächeln Andrea Lammert.
„Wir bekommen viel positives Feedback seitens der Eltern und auch in schwierigen Zeiten merkt man hier, dass unsere Kita „Rappelkiste“ wirklich eine kleine Familie ist, die zusammenhält und gemeinsam auch diese Zeit durchsteht!", so Lammert abschließend.