Höxter (red). NRW-Stiftung unterstützt Erinnerung an jüdisches Leben in Höxter Höxter: Auch 75 Jahren nach Kriegsende darf das Schicksal der Juden zur Zeit des Nationalsozialismus nicht in Vergessenheit geraten. Um insbesondere junge Besucher und Schulklassen anschaulicher und zeitgemäßer über das Schicksal der jüdischen Gemeinde Höxters zu informieren, soll die Dauerausstellung im Forum Jacob-Pins überarbeitet werden.
Wie der Vorstand der NRW-Stiftung nun beschlossen hat, unterstützt er die Jacob-Pins Gesellschaft Kunstverein Höxter e.V. bei der Neugestaltung der Ausstellungsräume mit bis zu 50.000 Euro. Zusätzlich verdoppelt die Stiftung alle für dieses Vorhaben eingeworbenen Spenden bis zu einer Höhe von 25.000 Euro. Das 2008 eröffnete Forum Jacob-Pins bewahrt und präsentiert den künstlerischen Nachlass des aus Höxter stammenden jüdischen Malers Jacob Pins (1917-2005).
Außerdem wird an die Geschichte der jüdischen Mitbürger*innen erinnert, die 400 Jahr ein Höxter gelebt haben, bis sie im Dritten Reich deportiert und ermordet wurden. Die Ausstellung soll nun konzeptionell überarbeitet und an die heutigen Seh- und Lerngewohnheiten insbesondere junger Besucher angepasst werden. Dabei kommen multimediale und interaktive Ausstellungselemente zum Einsatz. Die von breitem bürgerschaftlichen Engagement getragene Jacob-Pins-Gesellschaft übernimmt Verantwortung für ein wichtiges Kapitel der Geschichte.
Als außerschulischer Lernort wird die neugestaltete Dauerausstellung in Kooperation mit der Stadt Höxter, der Volkshochschule und weiteren Schulen einen wichtigen Beitrag für die lokale Erinnerungskultur leisten. Insgesamt konnte die Nordrhein-Westfalen-Stiftung seit ihrer Gründung 1986 rund 3.300 Natur-und Kulturprojekte mit insgesamt etwa 280 Millionen Euro fördern. Das Geld dafür erhält sie überwiegend vom Land NRW aus Lotterieerträgen von Westlotto, zunehmend aber auch aus Mitgliedsbeiträgen ihres Fördervereins und Spenden.
Bereits in der Vergangenheit unterstützte die NRW-Stiftung die Jacob-Pins-Gesellschaft mehrfach, unter anderem 2008 bei der Restaurierung und Einrichtung des Forums im denkmalgeschützten Heisterman-von-Zielbergschen Adelshof. Ganz aktuell fördert die Stiftung in Höxter zudem Restaurierungsarbeiten im dazugehörigen „Tilly-Haus“. Hier soll als Erinnerungs und Begegnungsstätte das Forum Anja Niedringhaus entstehen.
Foto: Thomas Kube (Archiv)