Höxter (TKu). Er erinnert an eine Kirchturmspitze und soll nun die marode Weserbrücke in Höxter über die Landesstraße 755 zwischen dem Brückfeld und der Kernstadt retten. Der Pylon „Form 1“ oder auch „Form A“ genannt mit der „Kirchturmspitze“ soll laut Straßen NRW in Höxter an der Weserbrücke zur Brückensanierung Verwendung finden. Der Untergrund, der bei einer Bodenuntersuchung im Jahr 2020 unter die Lupe genommen worden ist, passe jedenfalls, wie ein Sprecher von Straßen NRW bestätigt. Seit 2016 ist die Weserbrücke aus den 1950er Jahren für Fahrzeuge, die schwerer als 3,5 Tonen und breiter als 2,10 Meter sind, gesperrt. Darüber hinaus gilt ein Tempolimit von 30 Kilometern pro Stunden. Denn: die Brücke von 1955 weist Risse und hohle Stellen auf, die durch eine Notsanierung vor knapp vier Jahren notdürftig beseitigt werden konnten. Die Brücke sei vor 65 Jahren nicht für ein solch hohes Verkehrsaufkommen gebaut worden, erklärt ein Fachmann von Straßen NRW. Deshalb benötige die Weserbrücke eine Tragkraftverstärkung. Deshalb soll es nun der „Kirchenpylon“ richten, für den sich die Bürger*innen entschieden haben: Vor genau einem Jahr fand im historischen Rathaus in Höxter eine Infoveranstaltung zu diesem Thema statt, bei der die Bürger*innen über die optische Gestaltung des Pylons abstimmen durften. Die meisten Bürgerinnen und Bürger stimmten für Variante A, den Pylon mit der Spitze. Es sei die teuerste und zeitaufwendigste Möglichkeit der Rettung, aber diese Version war auch der Favorit der Stadtverwaltung und der Denkmalbehörden. Bis zur Landesgartenschau im Jahr 2023 soll die Brückensanierung mit dem Pylon abgeschlossen sein. Dazu soll es auch noch eine Querverstärkung für die Brücke geben. Die Bauzeit für alles soll etwa 12 bis 18 Monate betragen, der Baugrund gebe es jedenfalls her, wie nun bekannt wurde. Wann die Bauarbeiten aber starten, konnte Straßen NRW noch nicht sagen. 2023 soll der Pylon stehen und die Brücke auch wieder für Lkw befahrbar sein. Derzeit ist es sogar der Freiwilligen Feuerwehr nicht möglich, in das eigene Stadtgebiet mit den großen Einsatzfahrzeugen zu gelangen. Es muss selbst im Einsatzfall ein Umweg von etwa 18 Kilometern Länge über Lüchtringen und den Steinkrug gefahren werden, um ins Höxteraner Brückfeld zu gelangen.
Fotos: Thomas Kube