Brenkhausen (TKu). Aus einem nicht angenommenen Vorschlag entstand eine gute Idee im Sinne des Naturschutzes: Spätestens im Jubiläumsjahr 2022, in dem die Ortschaft Brenkhausen gemeinsam mit Corvey 1200-jähriges Jubiläum feiert, soll das selbst gebastelte, imposante „Hotel“ in Betrieb gehen. Ursprünglich ging es in dieser Idee, die aus Brenkhausen stammt, um die Fertigung eines Torbogens für eine Aktion für die Landesgartenschau 2023. Auch wenn diese Idee seitens der Verantwortlichen der Landesgartenschau verworfen wurde, so hielt der Ideengeber, der Brenkhäuser Bezirksverwaltungsstellenleiter Johannes Hüls, daran fest, den Torbogen anzufertigen. Der Bogen wird nun Stück für Stück in ein „Insektenhotel“ umfunktioniert. Die ursprüngliche Idee stammt aus dem Frühjahr 2019, als sich die Ortschaft Brenkhausen an den Planungen zur Landesgartenschau 2023 beteiligen wollte.
Der Bezirksverwaltungsstellenleiter Johannes Hüls dachte daran, einen imposanten Torbogen für das Landesgartenschau-Gelände anzufertigen, der den Eingang zu einem Dorfplatz zieren sollte. Der „Dorfplatz“ nebst Torbogen sollte das ländliche Leben von 1950 bis 2023 in seiner Lebensart, Tradition, Kultur sowie seiner landwirtschaftlichen und handwerklichen Entwicklung neutral veranschaulichen, erklärt der Bezirksverwaltungsstellenleiter. Im Firstfeld des Torbogens sollte der Schriftzug: „Ein Ort stellt sich vor“ geschrieben stehen, so Johannes Hüls. Die Idee fand jedoch keinen Anklang für das LGS-Gelände, wohl aber für den Brenkhäuser Klostergarten, so die verantwortlichen Planer für die Landesgartenschau Höxter 2023. Johannes Hüls erinnerte sich im Zuge dieser Diskussionen an ein Insektenhotel, das er 2009 für Wildbienen auf dem Friedhof aufgestellt hatte. Somit war die Idee geboren, den Torbogen im Sinne des Naturschutzes umzunutzen. Der Torbogen für das Insektenhotel entstand in einer Gemeinschaftsarbeit mit seinen ehemaligen Arbeitskollegen im Ausbildungszentrum „Bau“ der Kreishandwerkerschaft Höxter-Warburg in Istrup. Hier war Hüls 27 Jahre beschäftigt. Die Endmontage für die „Wildbienen-Appartments“ nimmt Johannes Hüls derzeit gemeinsam mit dem Brenkhäuser Josef Voß vor dem alten Spritzenhaus in Brenkhausen vor. In den vergangenen Wochen hat das Wildbienenhotel weiter Gestalt angenommen. Mit alten Hölzern aus dem Wald soll der Torbogen noch weiter ausgekleidet werden.
Was ist ein Insektenhotel? Das Insektenhotel dient speziellen Insekten als geschützter Nistplatz und als Überwinterungsmöglichkeit. Es lockt vor allem Wildbienen und andere Nützlinge in den eigenen Garten, die dort als natürliche Schädlingsbekämpfer fungieren. Die kleinen Zimmer und Suiten des Insektenhotels können von Insekten als heimeliger Unterschlupf in der kalten Jahreszeit genutzt werden, sowie in der wärmeren Jahreszeit zum Einnisten der Larven und zum Aufziehen ihres Nachwuchses, erklärt Johannes Hüls. Die Idee einer solchen Nistwand ist nicht neu, erste Wildbienenkästen wurden von Privatleuten in England bereits um das Jahr 1840 errichtet. Das imposante Insektenhotel vor dem alten Brenkhäuser Spritzenhaus besteht fast ausschließlich aus Naturmaterialien, wie Hartholz, Holzblöcken, Tannenzapfen oder Lehm. Die Füllmaterialien sind trocken und sämtliche Hölzer frei von chemischen Holzschutzmitteln. Johannes Hüls möchte die Brenkhäuser in die Standortfindung für die Nistwand mit einbeziehen. Sinn mache es, eine Wildblumenwiese in unmittelbarer Nähe zu errichten. Das Gelände im Klostergarten hält Hüls dazu am geeignetsten. Der Tradition halber wünschten sich die Brenkhäuser die Lebensader zum Kloster wieder zurück, den sogenannten Mühlenbachgraben. Noch sei alles in einem schlechten Zustand und Wasser fließe auch nicht. Laut Hüls sei Eile geboten, dieses bereits viel diskutierte Projekt zum 1200. Geburtstag von Brenkhausen, umzusetzen. In dem Zuge solle auch das Insektenhotel darin integriert werden.
Foto: Thomas Kube