Kreis Höxter (red). Solarenergie ist die beliebteste Energieform – keine Energiequelle wird häufiger genannt, wenn gefragt wird, woher zukünftig der Strom bevorzugt stammen soll. Kein Wunder, dass die Online-Veranstaltungsreihe des Kreises Höxter und der EnergieAgentur.NRW rund um das Thema Klimaschutz auf so großes Interesse stößt.
Mit einer bunten Mischung aus Expertenvorträgen und Erfahrungsberichten aus erster Hand ist es dem Kreis Höxter nun gelungen, wichtiges Wissen an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Bau- und Planungsämtern, Wirtschaftsförderung, kommunalen Dienstleistungen und Klimaschutzmanagement zu vermitteln. Moderatorin Petra Schepsmeier von der EnergieAgentur.NRW zog ein positives Fazit: „Der Klimawandel ist ein Problem, das sich inzwischen herumgesprochen hat, aber für die meisten Menschen ist das Thema sehr abstrakt.
Die Klimakampagne OWL hilft dabei, Vorbilder zu zeigen, mitzumachen und sich als einen wichtigen Teil der Änderung zu verstehen.“ Bei dem Online-Workshop der Solaroffensive OWL habe sich erneut gezeigt, dass sich die Region längst auf den Weg gemacht habe. „Vor allem die qualifizierten Nachfragen der Teilnehmenden haben deutlich gemacht, dass allen bewusst ist, wie mit dem Solarausbau in den Kommunen vielfältig die Lebensqualität gesteigert und eine Wertschöpfung vor Ort bewirkt werden kann“, so Schepsmeier. „Photovoltaik spielt für die Energiezukunft eine zentrale Rolle auch im Sinne der Unabhängigkeit in der Energieversorgung. Keine andere Technologie zur Stromerzeugung ermöglicht ein so hohes Maß an Dezentralität und Partizipation“, ergänzt Michael Werner, Leiter des Fachbereichs Umwelt, Bauen und Geoinformationen des Kreises Höxter.
Mit kurzen knackigen Statements und hilfreichen Kontakten für den Arbeitsalltag hat die Fachtagung das notwendige Rüstzeug geboten. Dass dabei den Kommunen eine Vorbildrolle zufällt, in dem sie ihre eigenen Liegenschaften nutzen und wie das Dachpotential für den kommunalen Klimaschutz ausgenutzt werden kann, vermittelten Carl Georg von Buquoy, EnergieAgentur.NRW, und Sonya Harrison vom Landesverband Erneuerbare Energien. Wie der Solarausbau auf öffentlichen Liegenschaften konkret aussehen kann, schilderte Ansgar Grawe von der Stadt Willebadessen. Ulrich Frohmann von der Abfallbeseitigungs-GmbH Lippe berichtete unter dem Motto „PV-Dächer neu gedacht“ über Freiflächenanlagen auf Deponien. Was Bürgerenergie-Gesellschaften leisten können, indem sie Bürgerinnen und Bürger professionell einbinden, erklärte Adrian Theyhsen von der EnergieAgentur.NRW. Sein Kollege Oliver Geissler zeigte auf, wie Unternehmen und Privathaushalte informiert und gewonnen werden können, um PV-Flächenpotenziale voll ausschöpfen zu können. Aus erster Hand informierten Petra Tesche-Soeberdt und Peter Finke aus der Modellstadt Salzkotten, wo im großen Stil Strom auf den Firmendächern produziert wird. Unter dem Motto „Löhne kann Sonne“ stellten Julia Stakelbeck von der Stadt Löhne und Anna-Lena Mügge vom Kreis Herford Elemente einer Solarkampagne für Bürgerinnen und Bürger vor. Den Mehrwert von Vernetzung und Informationsaustausch verdeutlichten Martina Krog vom Kreis Höxter und Niklas Möller vom Kreis Paderborn. Den Ausbau der Photovoltaik aus Sicht der Regionalplanung schilderte Christoph Weber von der Bezirksregierung Detmold und gab dabei gute Einblicke, wie rechtliche Möglichkeiten ausgeschöpft werden können bei Bauleitplanung und Grundstücksverträgen. PV-Anlagen im Bebauungsplan hieß das Thema von Michael Engel vom Kreis Höxter. Maik Schatto von der EnergieAgentur.NRW und Jürgen Wrona vom Landesverband Erneuerbare Energien gingen auf die Aspekte ein, wenn die Kommune als Planungsträger und Grundstückseigentümer auftritt. Ein weiteres Praxisbeispiel präsentierte zum Abschluss Dorit Bethke von der Stadt Bünde: In ihrer Stadt hat Bünde man gute Erfahrungen mit kommunalen Workshops gesammelt, um Politik und Verwaltung in Sachen Photovoltaik zu schulen.
Alle Akteure waren sich einig: Veranstaltungen wie diese – ob nun online oder noch besser wieder in Präsenz – sollen erneut angeboten werden, um den Einsatz von Erneuerbaren Energien in der Region auf ein tragfähiges Fundament aus rechtlichen, finanziellen und enkeltauglichen Bausteinen zu stellen.
Foto: Kreis Höxter