Kreis Holzminden (TKu). Auf einen Kaffee mit....Bernd Kaussow aus Boffzen, Verbandsvorsteher beim Wasserverband Ithbörde Weserbergland (WVIW). Zehn Jahre ist er bereits Vorstandsmitglied beim WVIW und sechs Jahre dessen ehrenamtlicher Verbandsvorsteher. Bei einem Kaffeeplausch verrät Bernd Kaussow uns, was sich in den sechs Jahren seines Wirkens beim Wasserverband verändert hat zur nachhaltigen Verbesserung für die Kundinnen und Kunden. Aber zunächst zu seiner Person: Bernd Kaussow ist 73 Jahre alt, verheiratet, und hat zwei Kinder. Er war nach der Lehre im elterlichen Geschäft Zeitsoldat, bis er 1977 zur Samtgemeinde Boffzen wechselte als Verwaltungsbeamter. Ab 2005 war er bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2011 bei der Agentur für Arbeit des Landkreises Holzminden beschäftigt. Das Ehrenamt liegt Bernd Kaussow schon seit frühester Jugend sehr am Herzen. Seit 1954 ist Bernd Kaussow Mitglied im MTV Boffzen, 1963 trat er in die Freiwillige Feuerwehr Boffzen ein, wo er 1976 zum Gruppenführer ernannt wurde. 1984 ist er nach vorheriger Stellvertreterfunktion zum Ortsbrandmeister ernannt worden. 1985 trat Bernd Kaussow dem CDU-Ortsverband Boffzen bei, dessen stellvertretender Vorsitzender er im Jahr 2000 wurde. 1992 stieg er bei der Feuerwehr zum Gemeindebrandmeister der Samtgemeinde Boffzen auf. Er hatte das Amt bis zu seiner Verabschiedung im Jahr 2011 inne. Kurz darauf erhielt Kaussow den Titel „Ehrengemeindebrandmeister“ aufgrund seines Engagements und Wirkens. Politisch ging es weiter mit dem Amt des CDU-Fraktionsvorsitzenden in der Samtgemeinde Boffzen. Der 73-Jährige ist darüber hinaus seit 2013 CDU-Kreistagsmitglied und übt für den Wasserverband Ithbörde Weserbergland nach vorheriger Stellvertreterfunktion seit 2015 das Amt des Verbandsvorstehers aus.
Bernd Kaussow seine Hauptaufgabe ist die Unterstützung der Geschäftsführung, die Repräsentation des Wasserverbandes sowie vermittelnde Tätigkeiten zwischen den Kunden, den Samtgemeinden und dem WVIW. Die Motivation für seine Tätigkeit als Verbandsvorsteher schöpft Kaussow aus seiner Arbeit. Damit gemeint sind Synergieeffekte, die zu einer Verbesserung für alle Seiten geführt haben, sowohl für die Kunden, wie auch für den Wasserverband. Transparente Aufklärungsarbeit sei dabei enorm wichtig, wie der Verbandsvorsteher des WviW erklärt. Bei seiner Übernahme als Verbandsvorsteher waren sechs Bürgerinitiativen (BI) aktiv, die insbesondere die Preispolitik und die Zählergrößen bemängelt haben. Eine fundamentale Aufklärungsarbeit, sehr viel Transparenz und eine Menge Gespräche haben dazu geführt, dass sich fünf Bürgerinitiativen in den vergangenen Jahren zurückgezogen haben. Momentan ist nur noch eine Bürgerinitiative, die in Stadtoldendorf, aktiv. Mit dieser BI stehe man jedoch in gutem Kontakt. Man befinde sich hier auf einem guten Weg, um die Problematik zu lösen, bei der es um eine freiwillige Rückerstattung geht. Die Probleme anzugehen und einvernehmliche Lösungen zu finden, wenn sie auch nicht immer einfach sind, das ist laut Bernd Kaussow sein Antrieb. Um das Vertrauen in den Wasserverband kundenseitig wieder herzustellen, sei es nötig gewesen, Führungspersonal auszutauschen. Daher blieb dem Verband laut Kaussow nichts anderes übrig, als ein Jahr eine Personalunion zwischen Verbandsvorsteher und Geschäftsführung herzustellen. Die Übernahme der Geschäftsführung durch einen Vertreter des Unternehmens E.ON habe nicht den erhoffen Erfolg gebracht.
Die positive Entwicklung habe erst nach 2017, als der neue Geschäftsführer und die kaufmännische Leiterin ihre Arbeit aufgenommen haben, an Fahrt aufgenommen: Der Aufwand im Abrechnungswesen wurde weiter verbessert, um es den Kunden noch verständlicher zu machen. Technische Investitionen waren für eine effektive Aufstellung notwendig und wurden umgesetzt. Das Ausscheiden der Samtgemeinde Boffzen aus dem Verband konnte so unter anderem verhindert werden. „Da zu erwarten war, dass für alle Kunden des WVIW sowie für alle Haushalte der Samtgemeinde Boffzen die Entgelte bei einem Austritt steigen würden, habe ich viel Zeit aufgewendet, um den Verband in der bestehenden Form zu erhalten. Ich habe darüber hinaus sehr viel Herzblut in die Verbandsarbeit gesteckt und viel bewegen können und damit dazu beigetragen, den Verband aus den negativen Schlagzeilen zu führen. Inzwischen sind wir auf einem guten Weg“, resümierte Bernd Kaussow. Auch wurden in dieser Zeit viele Projekte fertiggestellt, wie beispielsweise die Klärschlammvererdungsanlagen in Stadtoldendorf und Bodenwerder. Die Klärschlammvererdungsanlagen sind aus Sicht des WVIW die nachhaltigste Lösung für die Entsorgung des anfallenden Klärschlammes. Die Kooperation zwischen den Stadtwerken Bad Pyrmont und dem WviW bezüglich der Wasserversorgung auf der Ottensteiner Hochebene, ist den Verantwortlichen ebenfalls gelungen, wodurch die Wasserversorgung auf der Hochebene fortan sichergestellt ist. Die Ottensteiner Hochebene hat nämlich keine Quellen, die in der Lage sind, die Wasserversorgung bei extrem geringen Niederschlagslagen sicherzustellen. „In einem inzwischen gut funktionierendem Wasserverband macht die Arbeit nun doppelt so viel Spaß, daher möchte ich meine Tätigkeit noch gerne weiter fortführen“, sagt Kaussow, der ein Teil von drei Organen des WVIW ist, bestehend aus dem Vorstand, der Verbandsversammlung und ihm selbst als Verbandsvorsteher. Seit 1963 sorgt der Wasserverband für die Trinkwasserversorgung und seit 1998 auch für die Abwasserbeseitigung und Abwasserbehandlung. Das Gebiet des WVIW erstreckt sich von den Samtgemeinden Bodenwerder-Polle über Eschershausen-Stadtoldendorf und umfasst auch die Samtgemeinde Boffzen.
Foto: Thomas Kube