Höxter (TKu). Etwa 100 Mitglieder des Fördervereins der Landesgartenschau 2023 haben am Donnerstagabend unter Corona-Bedingungen den Vorstand des Fördervereins für die Dauer von drei Jahren neu gewählt. Darüber hinaus gab es einen Rückblick auf die Aktivitäten des Fördervereins und einen Ausblick auf die bevorstehende Landesgartenschau im Jahr 2023 durch die Co-Geschäftsführerin der Durchführungsgesellschaft, Claudia Koch. Beisitzerin Anja Beineke vom Förderverein stellte die Planungen für einen „Platz der Ortschaften“ vor, der an der Weser in Richtung Corvey nach der Grubemündung entstehen soll. Geplant sind an dieser Stelle die Installierung eines Pavillons und eines Dorfplatzes, wo sich die Vereine der Ortschaften vorstellen können. Weiterhin geplant ist hier ein ungewöhnlicher Spielplatz, genauer gesagt eine Murmelbahn für Kinder mit 15 verbundenen Spielstationen, die alle 12 Dörfer der Stadt, die Kernstadt, Corvey sowie den Köterberg im Miniaturformat darstellen werden. Die Bahn soll die Vielfalt und den Reichtum der Region transportieren. Pavillon, Dorfplatz und Murmelbahn möchte der Förderverein neben weiteren anderen Projekten mit einer stattlichen Summe mitfinanzieren, wie Schatzmeister Michael Meier bei seinem Kassenbericht verlautbaren ließ. Im veröffentlichten Kassenbericht stellte Schatzmeister Michael Meier die Einnahmen und Ausgaben des Fördervereins gegenüber. Die Rücklagen des 600 Mitglieder starken Vereins nach den Jahren 2019 und 2020 betragen nach den Ausgaben rund 60.000 Euro. Für das Jahr 2021 rechnet Meier mit Einnahmen von 55.000 Euro, denen geschätzte 52.000 Euro an Ausgaben für das Jahr 2021 gegenüber stehen.
Vorstandswahlen: Mit einer einstimmig von der Mitgliederversammlung abgesegneten Satzungsänderung wurde es vor den Wahlen ermöglicht, dass mehr als fünf Beisitzer:innen im Vorstand möglich sind. Darüber hinaus wurde das Amt des Pressesprechers dem Vorstand zugeordnet. Der neugewählte Vorstand setzt sich nach den Wahlen wie folgt zusammen: Thomas Schöning (erster Vorsitzender), Dietmar Beineke (stellv. Vorsitzender), Michael Meier (Schatzmeister), Susanne Weide (Schriftführerin), Michael Weiße (Pressesprecherin) sowie Ralf Konze, Holger Sielemann, Arndt Matthias, Anja Beineke, Olaf Peterschröder und Madeline Sprock (Beisitzer:innen).
Die Co-Geschäftsführerin der LGS, Claudia Koch, stellte das neue Team der LGS-Durchführungsgesellschaft vor. Der neue LGS-Geschäftsführer Jan Holsteg, Nachfolger von Heinrich Sperling, und der neue LGS-Archäologen Ralf Mahytka stellten sich den Mitgliedern des Fördervereins persönlich vor. Seit Sommer 2018 ist Jan Holsteg schon mit an Bord. Der 32-jährige lebt eigentlich am Niederrhein, in einem kleinen Dorf im Kreis Wesel, und war schon „Projektleiter Bau“ bei der LGS in Kamp-Lintfort 2020. Drei Jahre früher als geplant steht Jan Holsteg nun voll in der Verantwortung. Er hat hat schon vor seinem Wehrdienst als Minijobber im GaLa-Bau gearbeitet. Ein duales Studium in Landschaftsbau und Management in Freising bei München schloss er mit dem „Bachelor of Arts“ ab und arbeitete anschließend ein Jahr als Facharbeiter. Der Master of Engeniering im Studiengang Management im Landschaftsbau in Osnabrück schloss sich an. „Ich bin GaLa-Bauer aus tiefsten Herzen“, sagt Jan Holsteg und schwärmt: „Es gibt in der Branche kaum interessantere Projekte als Gartenschauen.“ Seit Juli ist Archäologe Ralf Mahytka aus Büren zum LGS-Team dazugestoßen. Mahytka hat in Göttingen Ägyptologie, Ur- und Frühgeschichte, Koptologie und Soziologie studiert und verfügt über vielfältige Berufserfahrung mit dem Schwerpunkt Mittelalter- und Neuzeitarchäologie. Hinzu kommen diverse Expertisen aus der Tätigkeit für Museen. Für die Landesgartenschau 2023 in Höxter wird er die Bauarbeiten zum Schutz der Bodendenkmäler begleiten. Außerdem ist er an der Ausgestaltung des sogenannten „archäologischen Fensters“ beteiligt.
Claudia Koch nahm die Anwesenden anschließend mit auf eine Reise über das Landesgartenschau-Gelände, angefangen von den Wallanlagenl bis hin zum Weserbogen, wo die untergegangene Stadt Corvey gestanden hat. Corvey soll das Eingangstor zur Landesgartenschau werden. Der noch unscheinbare Remtergarten werde das Prachtstück der Landesgartenschau werden, so die LGS-Geschäftsführerin Claudia Koch. Auf einer Fläche von fast zwei Hektar Größe soll es unter anderem einen Rosengarten und einen Arzneimittel- bzw. Kräutergarten geben. Die Aufenthaltsqualität wird durch moderne Sitzgelegenheiten verbessert, ebenso wie die Schaffung eines Veranstaltungsplatzes in der Mitte des Remtergartens, der etwa 1000 Quadratmeter umfassen soll. Das Holztor an der Mauer zum Radweg soll gegen ein neues Metalltor ausgetauscht werden. Im Weserbogen wird das Archäologische Feld über eine Steganlage betretbar sein. Der Archäologiepark soll etwa eine Fläche von zwei Hektar von insgesamt 20 Hektar Fläche umfassen. Hier möchte man die Funde des Areals „hörbar erlebbar“ machen durch ein Hörspiel, das sämtliche wichtigen Punkte der ehemaligen Stadt Corvey im Dialog erklären wird, wie das Haus des Chirurgen von der Weser oder die Marktkirche. Im Bereich des Sattelplatzes an der Weser in Richtung Höxter wird die Landschaftsscholle entstehen. Dabei wird ein Aussichtspunkt mit hoher Aufenthaltsqualität geschaffen, der einen Zuweg zum LGS-Gelände darstellt und in erster Linie für die Bürgerinnen und Bürger gedacht ist. Die Arbeiten in dem Bereich sollen bereits im September 2021 beginnen.
Auf dem Radweg weiter an der Weser zwischen Bollerbach- und Grubebachmündung ist eine Sitztreppenanlage angedacht, die einen Aufenthalt direkt an der Weser ermöglicht. Hier entsteht auch Nordrhein-Westfalens längste Sitzbank, die eine Gesamtlänge von 70 Metern umfassen soll. Dieser Bereich wird frei zugänglich sein und dient ebenfalls als Zuweg zum Gelände der LGS. Die Arbeiten zur Gestaltung dieses Bereiches werden voraussichtlich Anfang September starten, erklärt die LGS-Geschäftsführerin Claudia Koch. Bereits erfolgt seien hier schon die Maßnahmen zur Umsetzung des Artenschutzes. Auch der Platz am Hoffmann-Von-Fallersleben-Denkmal im Übergang zur Corveyer Allee wird komplett umgestaltet. Hier wurde bereits ringsum alles freigeschnitten. Der Platz ist als eine Art Lesegarten geplant. Die Bepflanzung dafür beginnt im Herbst dieses Jahres. Der Hindenburgwall im Bereich der Stadthalle soll mit einer Wechselflor-Bepflanzung aufbereitet werden. Der Bodenbelag wird durch Natursteinpflaster ersetzt und zahlreiche Hochbeet-Anlagen werden geschaffen. Zwei neu geplante Spielplätze auf dem ehemaligen Hallenbad-Parkplatz und im Weserbogen stehen kurz vor der Umsetzung.
Fotos: Thomas Kube