Lüchtringen (TKu). Die Aktion hat in Lüchtringen inzwischen Tradition: Zum 21. Mal haben sich zwei Dutzend Schwimmerinnen und Schwimmer in Lüchtringen in die nasskalte Weser gestürzt, um sie zu durchqueren. Auch Höxters Bürgermeister Daniel Hartmann war unter den mehr als 100 Zuschauenden, die das Treiben vom Fährhaus aus mitverfolgt haben.
Der Fischereiverein Lüchtringen möchte mit dieser Aktion in Verbindung mit dem anschließenden Lüchtringer Hafenfest in erster Linie die Dorfgemeinschaft stärken, wie der Vorsitzende des Fischereivereins, Friedel Höke, betont. Einmal durch die Weser und wieder zurück: Bei 14 Grad Celsius Wassertemperatur war dies kein angenehmes Vergnügen. Das war den Teilnehmenden aber auch egal, denn nach einer Vielzahl von Corona-Einschränkungen in den vergangenen Monaten haben sie sich sehr darauf gefreut, endlich wieder unbeschwert am Weserschwimmen und dem anschließenden Hafenfest teilnehmen zu können. Am Ende bekam jeder Schwimmende über 18 Jahren ein Matjesschnaps zum Aufwärmen.
Die Weser sei prägend und verbindend zugleich für die Ortschaft Lüchtringen, weshalb diese Veranstaltung für das Dorf so passend sei, meint Friedel Höke. Kein Weserschwimmen bislang verpasst hat der 87-jährige Willi Wehrmann aus Lüchtringen. Er war der älteste Teilnehmende. Als Paula Henke geboren wurde, da gab es das Event schon neun Jahre lang. Paula Henke war mit ihren zwölf Jahren die jüngste Teilnehmende. Mehr als einhundert Zuschauerinnen und Zuschauer haben das Spektakel am Fährhaus in Lüchtringen mitverfolgt. Für die Sicherheit der Schwimmenden patrouillierten zwei Boote von der DLRG Ortsgruppe Höxter und der Feuerwehr Lüchtringen die Weser auf und ab. Für die musikalische Unterhaltung hingegegen sorgte die Blaskapelle und der Spielmannszug aus Lüchtringen, die nach dem Schwimmen mit ihrer Musik auf das Hafenfest eingestimmt haben, welches nahtlos ineinander über ging.
„Wir haben wohl den winzigsten Hafen in ganz Deutschland, der mit Hamburg nicht zu vergleichen ist, aber darauf sind wir mächtig stolz“, scherzte Friedel Höke vom Fischereiverein Lüchtringen e.V.. In der Tat befindet sich unterhalb des alten Fährhauses eine kleine vertiefte Einbuchtung in der Weser, wo das Holzboot des Fischereivereins, die "Neitschen" vor Anker liegt. Höke sei momentan im Gespräch mit einer Gruppe aus Lüchtringen, die das Weserschwimmen außerplanmäßig im Januar veranstalten möchte, wie er berichtet. „Ich werde mir das eiskalte Vergnügen mit einem Glühwein vom Festland aus anschauen, denn das Schwimmen zu dieser Jahreszeit ist mir persönlich zu kalt“, sagt der Vereinsvorsitzende.
Fotos: Simone Kube