Kreis Höxter (red). Die Kreise Höxter und Holzminden setzen die erfolgreiche Kooperation ihrer Berufskollegs fort. „Damit sichern wir weiterhin die wohnortnahe Beschulung in dualen Ausbildungsberufen in unserer Wirtschaftsregion über Ländergrenzen hinweg“, erklärten der Kreisdirektor des Kreises Höxter, Klaus Schumacher, und der Landrat des Landkreises Holzminden, Michael Schünemann, bei der Vertragsunterzeichnung im Berufskolleg Kreis Höxter am Standort Brakel.
Die per Video zugeschaltete Ministerin für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen, Yvonne Gebauer, bekräftigte ihre Unterstützung für diese innovative Form der Zusammenarbeit, die überregional Leuchtturmcharakter hat. „Gut ausgebildete Fachkräfte bilden das Fundament für den wirtschaftlichen Erfolg Deutschlands. Gerade deshalb genießt unser duales Ausbildungssystem weltweit hohes Ansehen“, sagte sie. Die Reduzierung von Ausbildungsstellen mache es jedoch notwendig, neue Wege zu gehen und über Grenzen hinweg zu denken. Die vorausschauende Idee der Kooperation sei ein gelungenes Beispiel dafür.
Zugeschaltet war auch der niedersächsische Kulturminister Hendrik Tonne, der die Kooperation ebenfalls als vorbildlich bezeichnete. „Ich danke insbesondere den beiden Schulleitern für ihr außerordentliches Engagement für diesen innovativen Weg“, sagte Tonne. Die Zusammenarbeit des Berufskollegs Kreis Höxter und der Georg-von-Langen-Schule, Berufsbildende Schulen Holzminden, war im Jahr 2018 als Schulversuch gestartet und ist jetzt durch die Unterzeichnung des Kooperationsvertrages durch Vertreter der beiden Kreise, der Schulaufsichtsbehörden beider Länder und der Schulleiter der kooperierenden Berufskollegs verstetigt worden. Ziel war und ist es, für die jungen Menschen und die Betriebe in der gemeinsamen Wirtschafts- und Bildungsregion in vielfältigen Ausbildungsberufen eine wohnortnahe Beschulung sicherzustellen.
„Vor drei Jahren haben wir mit der länderübergreifenden Kooperation Neuland betreten. Die guten Erfahrungen haben gezeigt, dass die Zusammenarbeit von Berufskollegs ein Modell für den ländlichen Raum sein kann, um die wohnortnahe berufliche Ausbildung nachhaltig zu sichern“, sagte Kreisdirektor Klaus Schumacher. Der Landrat des Landkreises Holzminden, Michael Schünemann, bezeichnete die Fortführung der Kooperation als zukunftsweisend. Es gehe für beide vom demografischen Wandel stark betroffenen Kreise darum, Fachkräften in der Region beste Ausbildungsmöglichkeiten anzubieten. „Deshalb freue ich mich sehr, dass wir diesen sinnvollen Ansatz auch in Zukunft gemeinsam weiterverfolgen werden,“ so Schünemann.
Der Holzmindener Landrat und der Höxteraner Kreisdirektor dankten ausdrücklich den beiden Schulleitern, ohne deren Engagement die Vereinbarung bloße Makulatur bliebe. Die Schulleiter der beiden Berufskollegs in Trägerschaft der Nachbarkreise freuen sich über die Fortsetzung der Kooperation und die Unterstützung auf allen Ebenen. Der Leiter des Berufskollegs Kreis Höxter, Michael Urhahne, betonte: „Durch die gute Zusammenarbeit und den intensiven Austausch aller Beteiligten können wir weiterhin die Vielfalt des Bildungsangebots in der dualen Ausbildung für die Region sichern und somit weiterhin eine wohnort- und betriebsnahe Beschulung der Auszubildenden vorhalten.“ Die Kooperation ermögliche es darüber hinaus, gemeinsam Projekte umzusetzen, insbesondere im Bereich der Digitalisierung in der beruflichen Bildung. Auch der Leiter der Georg-von-Langen-Schule, Berufsbildende Schulen Holzminden, Andreas Hölzchen, bekräftigte die enorme Bedeutung der wohnortnahen Beschulung für die gesamte Region. „Nur wenn es uns weiterhin gelingt, für die hier vertretenen Branchen Ausbildungsmöglichkeiten anzubieten, können wir die berufliche Vielfalt erhalten, die für die wirtschaftliche Entwicklung der Region notwendig ist.“ Es sei gleichermaßen wichtig, die Berufswünsche junger Menschen durch Ausbildungsangebote zu erfüllen und den Fachkräftebedarf der heimischen Betriebe zu sichern.
Foto: Kreis Höxter