Höxter (red). Dass es in Höxter eine Gummifädenfabrik gegeben hat, dürfte noch halbwegs bekannt sein (heute Arntz Optibelt), dass es einmal zwei große Zementfabriken gegeben hat, könnte noch älteren Höxteraner bekannt sein, dass es aber auch eine Zichorienfabrik, eine Eisengießerei, eine Gipsfabrik, zwei Nähmaschinenfabriken, eine Stiefeleisen- und Schuhnägelfabrik, eine Holzstiftefabrik, eine Papierwarenfabrik, eine Faßdaubenfabrik sowie eine Baumwollwarenfabrik und zwei mechanische Leinenwebereien gegeben hat, dürfte so gut wie unbekannt sein.
Dass es noch deutlich mehr Fabrikgründungen gegeben hat, darüber informiert der Vortrag „Das Fabrikwesen in Höxter im 19. Jahrhundert“ am Donnerstag, den 3. März 2022 ab 18.30 Uhr im Haus der VHS in Höxter. Neben Fabrikgründungen, die überhaupt erst im Zuge der technischen Revolution möglich waren, gab es auch Gewerbe, die schon älter als die Geschichte der Stadt Höxter sind, die im 19. Jahrhundert aber in die Kategorie Fabrik fielen. Dazu gehörte das Bierbrauen (Brauer) sowie die Produktion von Leder (Lohgerber) und Textilien (Woll- und Leinenweber). Diese drei Bereiche werden ebenfalls ausführlich dargestellt. Der Vortrag beschäftigt sich nicht nur mit der technische Seite dieser Gründungen, sondern beleuchtet vielfach auch die Menschen, die hinter diesen Gründungen standen und meist als Fabrikanten bezeichnet wurden. Abgerundet wird der Vortrag durch zahlreiche Abbildungen und vielfältige stadtgeschichtliche Hinweise. Der Autor und Referent Ernst Würzburger ist Journalist und hat sich bereits seit Jahrzehnten intensiv mit der Aufarbeitung der Höxteraner Geschichte beschäftigt, u.a. mit der Veröffentlichung zahlreicher Bücher.
Weitere Infos und Anmeldungen bei der VHS-Geschäftsstelle unter Tel 05271 9634303 oder im Internet unter www.vhs-hoexter.de.