Höxter (TKu). Hält die Weserbrücke beim Überqueren oder nicht? Da war sich die erste Kompanie der Schützengilde Höxter von 1595 e.V. nicht so sicher. Bevor die mehr als 120 Schützenmitglieder der vier Gilde-Kompanien die Brücke bei ihrer Bataillonswanderung überqueren, hieß es erst einmal auf eine der beiden Wagen. Wer zu schwer ist, der sollte warten, bis die Mehrheit der Schützen schon auf der anderen Weserseite ist. Höxters Schützenkönig Dieter Kuhlebrock und seine Kameraden der ersten Kompanie machten sich einen Spaß aus dem an der Weserbrücke fabrizierten Baupfusch. Vier Millionen Euro wurde investiert, damit auch Fahrzeuge über 3,5 Tonnen die Weserbrücke wieder überqueren können. Nach einem Jahr Bauzeit sollte die Brücke wieder für Lkw zu überqueren sein, doch eine falsche Statikberechnung führte dazu, dass Risse im Tragwerk der Brücke entstanden sind, dass die Lkw-Überquerung auch weiterhin nicht möglich sein wird. „Spaß muss sein, auch wenn die Lage mit der Brücke eigentlich ganz und gar nicht zum Lachen ist“, meinte Schützenkönig Kuhlebrock.
Besuch des LGS-Geländes sieben Wochen vor dessen Eröffnung: Die Bataillonswanderung der Gilde fand am vergangenen Wochenende statt und führte über das gesamte Landesgartenschau-Gelände vom Wall aus bis nach Corvey über den Remtergarten und den Archäologiepark bis zum Ruderhaus in Höxter, wo der Abschluss der Wanderung gefeiert wurde. Während der Wanderung wurden die Örtlichkeiten für die ersten LGS-Besucher der Gilde durch die Gästeführer Ansgar Meier-Tegetmeier und Friedhelm Schwiete sowie durch den LGS-Fördervereinsvorsitzenden Thomas Schöning und LGS-Archäologen Ralf Mahytka via Mikrofon erklärt. Am 20. April wird die LGS in Höxter eröffnet. Das 31 Hektar große Gelände erstreckt vom historischen Stadtwall über die Weserpromenade bis zur Welterbestätte in Corvey. Höxter präsentiert sich als Stadt am Wasser und als Stadt mit Geschichte. Zu Füßen des karolingischen Westwerks entsteht ein Klostergarten, direkt an der Weser eine Picknickwiese mit Aussicht und ein Dampfershuttle verkehrt auf dem Fluss. Fahrzeuge über 3,5 Tonnen müssen allerdings wie bisher einen Umweg in Kauf nehmen – wegen des Baupfusches an der Weserbrücke.
Fotos: Thomas Kube