Kreis Höxter (red). Als die EU-Förderung namens „LEADER“ im August 2016 im Kreis Höxter startete, war das französische Kürzel für die Förderung des ländlichen Raumes vor Ort noch relativ unbekannt. Das hat sich nach mehr als drei Jahren verändert. Inzwischen gibt es in jeder Kommune mindestens ein LEADER gefördertes Projekt und nach und nach wird das Wort „LEADER“ zum Inbegriff der Regionalentwicklung im Kreis.
Dass es in der LEADER-Region Kreis Höxter hervorragend läuft, hat auch das Landesministerium bemerkt. „Bei der alljährlichen Dienstbesprechung Anfang des Jahres in Düsseldorf wurde deutlich, dass wir bereits Ende 2019 mit gut 90 % die beste Mittelbindung aller 28 Regionen in NRW hatten“ berichtet Regionalmanagerin Christiane Sasse.
„Inzwischen sind unsere gesamten Mittel in mehr als 30 Projekten gebunden. Und das, obwohl wir mit einer der höchsten Fördersummen ausgestattet waren“ ergänzt Lia Potthast, die in Teilzeit im Regionalmanagementbüro arbeitet. Da Zweidrittel der 28 LEADER-Regionen in NRW noch viele Fördermittel übrig haben und eine komplette Mittelbindung in den kommenden bis Ende 2021 nicht abzusehen ist, wurde der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) weiteres Budget an die Hand gegeben. „Das freut uns, denn wir haben dadurch einen frischen Bonus von 155.000 € erhalten, mit dem neue Projekt angestoßen werden können“ erläutert der stellvertretende Vereinsvorsitzende Johannes Potthast aus Hohehaus.
„Dass LEADER trotz der hohen bürokratischen Anforderungen beim Erarbeiten der Anträge bei uns im Kreis so herausragend funktioniert, ist sicherlich der guten Arbeit unseres Regionalmanagements zu verdanken. Hier wird beraten, vernetzt und Projekte werden angestoßen. Aber auch bei den Akteuren geht es vorbildlich zu. Für eine gute Dorf- und Regionalentwicklung besitzen wir engagierte Menschen vor Ort, die zukunftsträchtige Ideen haben, kräftig mit anpacken, andere motivieren können und sich nicht von der Bürokratie der Antragsstellung abschrecken lassen“ sagt der Vorsitzende Uwe Wischkony aus Hardehausen begeistert. Deutlich wird das darin, dass mehr als die Hälfte aller Projekte von privaten Projektträger wie Vereine, Kirchen, Körperschaften und Stiftungen geführt werden, die zugleich auch mehr als die Hälfte der Fördermittel binden.
Die Projekte werden mit max. 65% gefördert, den Eigenanteil von 35% muss jeder Projektträger selbst aufbringen. So entstehen aus den bisherigen 2,5 Mio. Fördermitteln schnell Investitionen von insgesamt knapp 4 Mio. im Kreis. „Stolz macht uns auch, dass wir so viele Eigenanteile durch verschiedene Stiftungen vermitteln konnten“ sagt Sasse, die darin ihre Erfahrung hat. Dazu zählen die NRW-Stiftung die für das Bildungshaus Modexen und die Ausstellung „Naturerlebnis Diemeltal“ in Dalheim gewonnen werden konnte sowie kirchliche, soziale und andere Stiftungen. Sie alle sind ein Bonus für den Kreis Höxter, denn so werden einige Projekte zu 100% fremdfinanziert wie z.B. der Bau des Bildungshauses in Modexen. Das Regionalmanagement freut sich darauf, aus dem Ideenpotenzial der Bürger gemeinsam noch weitere Projekte zu entwickeln.
Foto: LEADER Kreis Höxter